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Trockene Augen – Benetzungsstörung

Etwa jeder fünfte Patient eines Augenarztes in der Schweiz und Deutschland klagt über Beschwerden wie Trockenheitsgefühl im Auge, häufig auch über Augenmüdigkeit und Brennen oder tränende Augen.
Unbehandelt kann sich das Problem zu einem selbst erhaltenden Kreislauf entwickeln. Diesen gilt es zu durchbrechen, andernfalls kann es zu Schädigungen der Hornhaut kommen
Im Falle eines Trockenen Auges wird entweder zu wenig Tränenflüssigkeit gebildet, oder das Gleichgewicht der verschiedenen Bestandteile (schleimhaltige, wässrige und fetthaltige Komponente) ist gestört, so dass die Augenoberfläche nicht mehr optimal befeuchtet werden kann.
Wichtig: auch tränende Augen können typisch für das Trockene Auge bzw. die Benetzungsstörug sein. Neben einer Tränenabflussstörung kann hier eine Abnahme der fetthaltigen äusseren Tränenfilmkomponente vorliegen. Dadurch verdunstet der darunterliegende wässrige Teil leichter und fliesst zudem über den Lidrand ab.
Äussere Faktoren: Intensive Bildschirmarbeit, Klimaanlage, Heizungsluft, Ozon, Kontaktlinsen, „Weiss-machende“ gefässverengende Augentropfen, Medikamenten-Nebenwirkung (z.B. Betablocker, Pille), Zu wenig trinken, einseitige Ernährung.
„Innere“ Faktoren“: Nachlassende Tränenproduktion im Alter, Wechseljahre/Schwangerschaft (Hormonumstellung), Nervenlähmung (z.B. nach einem Schlaganfall) Bestimmte Erkrankungen (Diabetes, Neurodermitis, Rheuma, Schilddrüsen- oder Autoimmunerkrankungen
Behandlung: Linderung durch künstliche Tränen, unterschiedliche Präparate enthalten Befeuchtungsstoffe (z.B. Hyaluronsäure), welche dafür sorgen, dass das Tränenersatzmittel länger auf der Augenoberfläche haftet. Andere Inhaltsstoffe regulieren z.B. den Salzgehalt und den pH-Wert und passen diese an die natürliche Tränenflüssigkeit an.
Gewöhnungseffekte an künstliche Tränen sind nicht bekannt, d.h. die eigene Tränenproduktion lässt selbst bei regelmässiger Anwendung von Tränenersatzmitteln nicht weiter nach. Bei häufiger Anwendung (4-5x täglich) sind unkonservierte Produkte angeraten.
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Tränenersatzmittel wird sehr unterschiedlich empfunden, so dass es empfehlenswert sein kann, verschiedene Produkte auszuprobieren.
Die Behandlung der Ursachen sollte natürlich zunächst versucht werden aber nicht alle Ursachen können problemlos beseitigt werden. Trockene Raumluft und geringe Flüssigkeitsaufnahme beispielsweise können recht schnell behoben werden. In den meisten Fällen kann aber auf ein bestimmtes Medikament, welches als Nebenwirkung ein trockenes Auge verursacht, nicht einfach verzichtet werden. Auch können bestimmte Erkrankungen, die als Begleiterscheinung ein Trockenes Auge verursachen (z.B Rheuma) nicht so gut behandelt werden, dass die Krankheit und damit auch das Trockene Auge geheilt werden. Tränenersatzmittel verschaffen hier durch die Benetzung der Oberfläche eine schnelle Symptomlinderung, sie können aber den durch das Trockene Auge verursachten Entzündungsprozess nicht ursächlich bekämpfen.


10 Tipps zur Pflege Ihrer Augen
1. Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich.
2. Lüften Sie regelmässig und stellen Sie zusätzlich Luftbefeuchter auf.
3. Schützen Sie Ihre Augen vor Zugluft (Klimaanlage im Auto und Flugzeug, Fahrtwind beim Ski- und Fahrradfahren).
4. Legen Sie bei Bildschirmarbeit und Lesen öfters eine kurze Pause ein.
5. Achten Sie bewusst darauf, regelmässig zu blinzeln.
6. Reduzieren Sie Ihren Alkohol und Nikotinkonsum.
7. Schminken Sie Ihre Augen vor dem Schlafengehen immer vollständig ab.
8. Achten Sie auf eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung.
9. Unterstützen Sie ihren Tränenfilm mit künstlichen Tränen.
10. Lassen Sie Ihre Augen regelmässig von einem Augenarzt untersuchen

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